Queer Eye on a female… Oder: Jetzt redet er von Sachen, von denen er absolut keine Ahnung hat…
Heute ist ein seltsamer Tag. Seltsam ob der verwirrenden Ereignisse, die mir den Tag im Büro bis zur (humoristischen) Ektase versüßten. Begonnen hatte alles damit, dass sich eine für mich langgehegte Vermutung beim Blättern im Gesichtsbuch bestätigte. Ich war, einst vor langer Zeit, mit einer Berühmtheit liiert! Ganz ehrlich, kein Zweifel, kein Irrtum möglich! Wäre mir dieser Umstand früher bewusst geworden, würde ich heute auf einem Glücksdrachen zur Arbeit fliegen… Mehr dazu verrate ich nicht, „mein“ Star soll einen ruhigen Lebensabend abseits von niemals endenden Geschichten über Autogrammstunden verbringen dürfen.
Was diesen Tag aber besonders machte und ich weiß, ich steche jetzt hundert%ig in ein Wespennest (Der Trick mit dem Papiersackerl als vermeintlich-feindliches Wespenterritorium funktioniert übrigens erschreckend gut!), aber mein offenherziges Gemüt erträgt ein ignorieren der brisanten Thematik leider nicht. Ganz nach dem Motto eben: „Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage…“
Also zur Geschichte: Ebenfalls blätternd im Buch der Gesichter entdeckte ich einen kulinarischen Artikel über lustige bunte Eisförmchen, bzw. Eisbecher… Offensichtlich gemacht aus Silikon mit einem kleinen Ringerl an der Unters… Moment… … … … ?!!!! … …. … !!!!!! … … … WAS?! WIE BITTE?! Eine MENSTRUATIONSTASSE?!?!?! …. Wofür?!! (Ich mein, ja, das wofür ist nicht schwer zu erklären…. Aber WTF! WOFÜR?!?!?!?!) Schnell den Artikel dazu lesen…. …Umweltschutz… Tonnen an Tampons und Binden im Laufe eine Lebens, 30ml Fassungsvermögen, weicher Naturkautschuk, ein wenig Übung von Nöten… geteilte Meinung… auswaschbar… bis zu 10 Jahre wieder verwendbar… öffentliche Toiletten… Wasserflasche…. Beckenbodenmuskel…. Rauspressen… gleichzeitig am Ring ziehen….. GOOOOOOTTT!!!!!!!
Verwirrt (Wie im Titel bereits erwähnt, ich habe nun absolut gar nichts mit weiblichen Körpervorgängen zu tun), erzählte ich diese Novität der femininen Wissenschaft meinen Kolleginnen… Denen war das auch zu viel… Also machte ich das, was ich immer mache, wenn ich mit etwas überfordert bin: Ich lache drüber… schallend… glucksend… geifernd… ungezügelt und hysterisch… Plötzlich bereitete mir diese Geschichte so viel Vergnügen, alleine die Vorstellung der unterschiedlichen lustigen bunten Farben, passend kombiniert zu Lippenstift, den täglichen Kampf, das Tässchen ins Döschen zu quetschen, der Gedanke daran, was passiert, wenn‘s Tässchen denn ein Löchchen hat oder sich gar verkeilt!?! Was ist wenn‘s übergeht oder gar: PLATZT?!?!?!! Gibt es Reinigungszeremonien in denen das Mondblut unter Freundinnen feierlich verscharrt wird (nicht lachen, Villach war die zweite Stadt der Welt, die über ein eigenes Menstruationszelt verfügte!)?
Ich habe die Fähigkeit, mich ernsthaft mit einem Thema auseinanderzusetzen und kann trotzdem drüber lachen, herzhaft sogar, soviel al erste Rechtfertigung meines doch recht heftigen Lachflashs.
Der Ernste Faktor: Ich kann absolut nicht nachempfinden, wie sich die Regel für euch liebe Mitgliederinnen anfühlt. Ich bekomme es am Rande mit: die Schmerzen davor und währenddessen, die Stimmungsschwankungen, aber ich habe keine Ahnung, was es wirklich für euch bedeutet, monatlich diesen Zyklus zu durchlaufen, spreche euch daher meine größte Hochachtung dafür aus!
(Übrigens: Neuerung im Büro, neben dem Urlaubskalender wird ab sofort ein Regelkalender eingeführt, Armbinden in drei unterschiedlichen Farben (für die stärkeren, normalen und schwächeren Tage), werden verteilt, damit die armen Männer bei uns genau wissen, wann sie wie mit den Kolleginnen zu sprechen haben -> DAS IST KEINE IDEE DER MÄNNER HIER!!!!)
ABER: Seien wir uns mal ehrlich. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es für irgendeine Frau angenehm ist, zu wissen, dass sie quasi ein Plastiksackerl in sich hat, das langsam aber sicher vollblutet, dieses dann mühsam entfernen und dann auch noch reinigen muss, damit sie es sich dann wieder einführen kann!!!
Ich finde das herabwürdigend und unzumutbar für das weibliche Geschlecht, bei Weitem herabwürdigender als die bescheuerte Slip-Einlagen-Werbung in der die Dame während ihrer Regel lässig Can-Can tanzt und zum Glück nichts verrutscht! Noch herabwürdigender als die Zäpfchenwerbung gegen die bösen Intimschwammerln und noch herabwürdigender als Wollstöpsel mit Flügelchen!
Wie vorher bereits erwähnt: Ihr macht so schon genug mit, ihr müsst euch meiner Meinung nach nicht auch noch wie ein Auto mit Ölwanne fühlen…
Heute Abend trink ich ein Achterl auf euch, nein, keinen roten…
